Elektromobilität ist längst zu einem festen Bestandteil der Mobilitätslandschaft in Österreich geworden. Die Zahl der E-Fahrzeuge steigt kontinuierlich, doch wie in anderen Märkten bleibt der endgültige Durchbruch bislang hinter den Erwartungen zurück: Die politischen Rahmenbedingungen sind im Wandel, der Wegfall von Kaufprämien und zögerliche Ausbau der Ladeinfrastruktur verlangsamen das Tempo etwas. Dennoch – das Angebot wird vielfältiger, Unternehmen unterschiedlichster Branchen positionieren sich mit Innovationen rund um den elektrischen Antrieb und auch die Infrastruktur entwickelt sich weiter.

Um Verbraucherinnen und Verbrauchern Orientierung zu bieten, hat die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien erstmals die Studie „Best of E-Mobility: Kunden-Champions 2025/26“ durchgeführt. Bewertet wurde die Kundenzufriedenheit mit 113 Marken und Dienstleistern aus zwölf Segmenten: Neben klassischen E-Auto-Herstellern und Plug-in-Hybrid-Fabrikaten standen auch Anbieter von Sharing- und Mietmodellen, Wallboxen-Hersteller sowie Betreiber von Ladeinfrastruktur im Fokus. Insgesamt wurden im Juli und August 2025 mehr als 24.000 Einzelbewertungen von Konsumentinnen und Konsumenten eingeholt.

Die Bewertung erfolgte ausschließlich auf Basis einer Kundenbefragung. Je Segment wurde die Gesamtzufriedenheit anhand spezifischer Einzelkriterien wie Qualität, Ausstattung, Preis-Leistung oder Akkueichweite ermittelt – jeweils nach einem transparenten Gewichtungsschlüssel. Ausgezeichnet wurden die besten der untersuchten Marken/Anbieter je Segment. Zusätzlich wurden die TOP 20%-Marken/Anbieter in einer segmentübergreifenden Auswertung identifiziert und mit dem Prädikat „Herausragend“ prämiert.

E-Autos, Hybride und E-Roller: Deutsche Hersteller führend

Bei den vollelektrischen Fahrzeugen errang Mercedes die höchste Kundenzufriedenheit: In drei von vier Teilkategorien (Qualität & Zuverlässigkeit, Reichweite, Ausstattung) stellte die Traditionsmarke auf Basis der Kundenurteile das Maß der Dinge dar. Mercedes investiert in Österreich intensiv in Ladeinfrastruktur und Modellpalette, unter anderem mit einer breiten EQ-Modellreihe. Dacia punktete besonders in der Kategorie „Preis/Leistung“ – die Marke bietet seit 2024 den günstigen Spring Electric, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut und einen attraktiven Einstieg ins E-Fahren bietet. Auf den weiteren Plätzen im Gesamt-Ranking etablierten sich Hyundai und Skoda, beide mit umfangreichem Portfolio und fortschrittlicher Akku-Technologie.

Als Plug-in-Hybride (PHEV) werden Fahrzeuge mit zwei Motoren bezeichnet: einem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hybridfahrzeugen verfügt ein Plug-in-Hybrid über eine größere Batterie, die extern über eine Steckdose oder Ladestation aufgeladen werden kann. In diesem Segment belegte Audi den Spitzenplatz mit Bestnoten für Qualität und Zuverlässigkeit. Die Marke fährt ihre Hybridstrategie in Österreich seit einigen Jahren sehr konsequent, insbesondere mit der Q5 und A3 Reihe. Mercedes überzeugte bei Reichweite und Ausstattung, während Toyota mit langjähriger Hybrid-Erfahrung das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Kund:innen bietet.

Moderne Mobilität auf zwei Rädern prägt das Straßenbild: Bei E-Rollern erzielte BMW Motorrad die höchste Gesamtzufriedenheit und ließ Vespa Elettrica sowie SXT Scooters hinter sich. BMW positioniert sich seit der Einführung des C-Evolution als Premiumanbieter und erweitert stetig sein Angebot. SXT Scooters, als Spezialist für kompakte E-Mobilitätslösungen, rangiert ganz vorne beim Preis-Leistungs-Verhältnis.

E-Bike-Sharing: WienMobil Rad fährt an der Spitze

Das E-Bike-Sharing erfährt in Österreich einen deutlichen Aufschwung und gewinnt im urbanen Mobilitätsmix immer mehr an Bedeutung. An der Spitze der Nutzerzufriedenheit steht dabei WienMobil Rad, das von Nextbike in enger Kooperation mit den Wiener Linien betrieben wird. Das Angebot umfasst über 3.000 klassische Fahrräder sowie rund 300 moderne E-Bikes, die an über 240 Verleihstationen in allen Wiener Bezirken zur Verfügung stehen.

Lime, ein globaler Player im Bereich Mikromobilität, sicherte sich eine Spitzenposition in der Kategorie „Flexibilität & Verfügbarkeit“ und belegte den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Das Unternehmen betreibt eine wachsende Flotte von E-Bikes und bietet den Nutzerinnen durch digitale Lösungen einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu leichten E-Mobilitätslösungen

Auch das Segment E-Scooter-Sharing wächst weiter. Hier erhielt Bolt, ein global agierendes Mobilitätsunternehmen aus Estland, die höchste Kundenzufriedenheit in der Kategorie „Zustand der E-Scooter“ und – dank ebenfalls guter Bewertung in den anderen beiden Teilkategorien – auch in der Gesamtwertung. Lime überzeugte mit Flexibilität – für spontane Kurzstrecken ein bevorzugter Anbieter. Dott (ehemals Tier) platzieren sich ebenfalls unter den besten Anbietern in diesem Segment.

E-Dienstrad-Leasing: Lease a Bike vor Ablo und Bikeleasing-Service

Wer sich die Anschaffungskosten für ein E-Bike ersparen möchte, sollte mit seinem Arbeitgeber bzw. seiner Arbeitgeberin einmal über das Thema E-Dienstrad-Leasing sprechen. Bei diesem Nutzungsmodell werden die monatlichen Raten vom Bruttogehalt abgezogen, was zu Einsparungen bei Steuern und Sozialabgaben führt und den Nettolohn schont. Zusätzlich profitieren Arbeitnehmer:innen von einem oft umfangreichen Servicepaket mit Versicherung und Wartung, können das Rad auch privat nutzen und haben am Ende der Leasingdauer eine attraktive Kaufoption.

Im Segment „E-Dienstrad-Leasing“ sicherte sich Lease a Bike den ersten Platz in der Gesamtwertung, gestützt auf u.a. Erstplatzierungen in den Kategorien „Kostenfairness“ und „Service & Abwicklung“. Der international agierende Anbieter steht für ein besonders breites Markenspektrum, digitale Prozesse und Rundum-Schutz für Leasingnehmerinnen und Arbeitgeber. Ablo erreichte in der Studie die Bestwertung für E-Bike-Auswahl und -Qualität, das Unternehmen ist regional stark verankert und steht für unkomplizierte Abwicklung sowie ein innovatives Softwareportal, das auch individuelle Wünsche der Betriebe berücksichtigt.

Heimische Anbieter dominieren beim E-Carsharing

Bei den Carsharing-Angeboten differenzierte sich caruso klar von der Konkurrenz: Im Bereich „Flexibilität & Verfügbarkeit“ belegte der Anbieter den ersten Platz und führte durch gute Werte in der Kategorie „Preis/Leistung“ auch am Ende die Gesamtwertung an. Caruso bietet seinen Kund:innen mit einer rein elektrischen Fahrzeugflotte und Vollservice (inklusive Versicherung, Wartung und Ökostrom) vor allem in Vorarlberg, Tirol und Salzburg attraktive, standortbasierte Mobilität an.

Dahinter folgte WienMobil Auto auf Rang zwei. Das Angebot der Wiener Linien und eines der größten städtischen Carsharing-Systeme in Wien stellt über 100 Elektroautos bereit, die über eine intuitive App gebucht werden können. Das Angebot ist mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert und gilt als essenzieller Baustein der nachhaltigen Mobilitätswende in Wien.

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis wurde Family of Power beschieden. Die gemeinnützige und genossenschaftlich organisierte Initiative stellt in Kärnten, Salzburg, Steiermark und Oberösterreich über 60 E-Fahrzeuge bereit, die komplett mit Ökostrom betrieben werden.

E-Ladestationen: ÖAMTC unter den Top 3-Anbietern

Die Anzahl der Ladepunkte hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt, und das Netz an Ladestationen wächst stetig. Im Juni 2025 gab es laut Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) über 31.650 öffentliche Ladepunkte in Österreich, mit den meisten in Niederösterreich, gefolgt von Oberösterreich und Tirol. In der vorliegenden Studie erzielten die Audi charging hubs die höchste Gesamtzufriedenheit. Die Hubs verfügen über bis zu 320 kW Ladeleistung für ultraschnelles Laden und belegten sowohl in der Kategorie Verfügbarkeit als auch Preis/Leistung den ersten Platz.

Auf dem zweiten Platz folgte ÖAMTC ePower: Der Ladestationen- und Energieanbieter des ÖAMTC punktete vor allem mit seiner Zuverlässigkeit, der guten Verfügbarkeit und dem stetigen Ausbau seines Netzes, das überwiegend in Ballungszentren und entlang wichtiger Verkehrswege präsent ist. Shell Recharge, als einer der größten und erfahrensten Anbieter, erhielt die höchste Bewertung für Betriebszuverlässigkeit – das Unternehmen investiert stark in den Ausbau von Schnellladestandorten und bietet neben Ökostrom auch eine umfangreiche App mit Nutzerkomfortfunktionen. Shell Recharge spielt eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Ladeinfrastruktur in Österreich, nicht zuletzt durch seine strategische Vernetzung mit anderen Mobilitätsanbietern.

Wallboxen von Fronius mit höchster Gesamtzufriedenheit

Was viele Fahrer:innen von Verbrennern noch zögern lässt, auf ein E-Auto umzusteigen, sind vergleichsweise lange Ladezeiten. Abhilfe schaffen hier – zumindest für Eigenheimbesitzer:innen – sogenannte Wallboxen. Das sind spezielle Ladestationen für Elektroautos, die zu Hause oder an anderen Orten montiert werden und das Laden deutlich schneller, sicherer und komfortabler machen als an einer normalen Steckdose. Die Wallbox stellt eine Schnittstelle zwischen dem Hausstromnetz und dem Fahrzeug dar, ist mit eigenen Sicherheitssystemen ausgestattet und kann mit Funktionen wie einer intelligenten Steuerung oder Zugangsschutz versehen sein. Die Installation an der Wand (z.B. in der Garage) ermöglicht ein bequemes Laden über Nacht, ohne die Notwendigkeit, öffentliche Ladestationen aufzusuchen.

Bei den Wallboxen führte Fronius die Gesamtzufriedenheit sowie die Teilkategorie Qualität deutlich an. Das 1945 in Österreich gegründete Unternehmen ist ein international geschätzter Spezialist für erneuerbare Energielösungen, dessen Wallboxen durch ihre hohe Zuverlässigkeit und Kompatibilität mit Solaranlagen überzeugen. Fronius bietet moderne Ladetechnologie verbunden mit einfachem Handling und umfassendem Service.

Den zweiten Platz in der Gesamtwertung sicherte sich der 140 Jahre alte Technologiekonzern ABB, der auf Elektrifizierung und Automation spezialisiert ist. Die Wallboxen von ABB sind bekannt für ihre Robustheit und werden sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich eingesetzt. In der Studie sprachen die Kunden ABB das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aller untersuchten Anbieter zu.

Der steirische Hersteller go-e erreichte den höchsten Scorewert in der Kategorie „Montage & Inbetriebnahme“ und belegte, dank guter Werte auch in den anderen Kategorien, am Ende den dritten Platz in der Gesamtwertung.

Ladestationen im Handel: Hofer und Bauhaus überzeugen

Anders als in der Welt der Verbrennungsmotoren lässt sich die Infrastruktur der Elektromobilität besser in den Alltag integrieren. Beispielsweise kann die Zeit für den Einkauf genutzt werden, um dabei auch das E-Auto aufzuladen. So bietet vor allem der Lebensmitteleinzelhandel seinen Kund:innen vermehrt Lademöglichkeiten auf den Parkflächen der Geschäfte an.

Besonders zufrieden sind die Kund:innen mit den Ladestationen von Hofer, die in den drei Teilkategorien „Verfügbarkeit“, „Nutzungskomfort“ und „Preis/Leistung“ das Feld anführten und folgerichtig den höchsten Score in der Gesamtwertung erzielten. Ebenfalls hoch in der Gunst der Kunden: Interspar und Lidl, die das Spitzentrio in diesem Segment komplettierten.

Bei den Baumärkten konnte sich Bauhaus mit seinen E-Ladestationen in der Gesamtwertung durchsetzen, wobei die Verfügbarkeit von Obi noch minimal besser bewertet wurde.

Methodik

Bei der Studie „Best of E-Mobility: Kunden-Champions 2025/26“ handelt es sich um eine Online-Befragung. Verbraucher:innen im Alter zwischen 16 und 79 Jahren, mit einer Geschlechterverteilung von 51,55 Prozent weiblich, 47,63 Prozent männlich und 0,58 Prozent divers, wurden hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit verschiedenen Marken und Anbietern befragt. Durchgeführt wurde die Studie im Zeitraum Juli bis September 2025.

Die Auswahl der untersuchten Segmente sowie der beinhalteten Marken/Anbieter basieren auf Recherchen der ÖGVS. Die Studie stellt auf Marken und Anbieter bzw. Unternehmen ab, die über eine Internetpräsenz verfügen und in Österreich vertrieben werden bzw. in Österreich ihr Angebot zur Verfügung stellen.

Die Studie erfolgte vollkommen eigeninitiiert und ohne Einbindung der untersuchten Unternehmen.

Im Rahmen von 2.068 Interviews wurden 24.140 Marken-/Anbieterbewertungen eingeholt. Grundsätzlich berücksichtigt wurden nur Marken/Anbieter, für die mindestens 50 Bewertungen pro Abfrage-Item abgegeben wurden.

Die Scores

Der zentrale Gesamtzufriedenheits-Scorewert wurde in den zwölf Segmenten als gewichteter Mittelwert aus insgesamt drei bzw. in zwei Einzelfällen („E-Autos“ und „Plug-in-Hybride“) vier individuellen Teilkategorien gebildet. Alle Teilkategorien und deren Gewichtung für jedes der zwölf Segmente finden Sie hier.

Die Beurteilung der Erfahrungen fand jeweils auf einer Skala von 1 (Sehr schlecht) bis 10 (Sehr gut) statt.

Alle Scores wurden nach einer Kernformel berechnet – hier dargestellt am Beispiel des Preis-Leistungs-Scores:

Zur Ermittlung der Preisträger wurden die Scores der untersuchten Marken/Anbieter innerhalb ihres Segments in ein Ranking gebracht.

Die Preisträger

Prämiert wurden die besten Marken und Anbieter innerhalb der zwölf Segmente in der Gesamtwertung sowie in den drei bzw. vier Teilkategorien. Dabei wurden neben dem ersten Platz je nach Anzahl der in die Auswertung eingehenden Marken/Anbieter die TOP 2 (ab 6 Marken/Anbieter pro Segment), die TOP 3 (ab 10), die TOP 4 (ab 12), die TOP 5 (ab 15) und die TOP 6 (ab 18) ausgezeichnet.

Zusätzlich wurden die TOP 20 %-Marken/Anbieter in einer segmentübergreifenden Auswertung identifiziert und mit dem Prädikat „Herausragend“ gewürdigt.

Preisträger innerhalb der Segmente
TOP 20 % der segmentübergreifenden Auswertung

Alle Ergebnisse der zwölf Segmente finden Sie hier.

Ranking und Gesamtscorewerte der Marken und Anbieter, die in den jeweiligen Segmenten im Bereich „Gesamtwertung“ und den jeweiligen Teilkategorien ausgezeichnet wurden (Prozentzahl stellt den Anteil der Teilkategorie an der Gesamtwertung dar):

E-Autos (TOP 6 von 20)

E-Auto-Vermietung (TOP 4 von 14)

E-Bike-Sharing (TOP 1 von 4)

E-Carsharing (TOP 2 von 9)

E-Dienstrad-Leasing (TOP 2 von 8)

E-Ladestationen (TOP 6 von 18)

E-Ladestationen Baumärkte (TOP 1 von 3)

E-Ladestationen Lebensmitteleinzelhändler (TOP 3 von 10)

E-Roller (TOP 3 von 11)

E-Scooter-Sharing (TOP 1 von 5)

Plug-in-Hybride (TOP 4 von 14)

Wallboxen (TOP 4 von 12)

Folgende Marken und Anbieter wurden in der segmentübergreifenden Auswertung mit dem Prädikat „Herausragend“ ausgezeichnet: