Laut Statistik Austria sind Innovationen „neue oder verbesserte Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsprozesse, die sich merklich von den bisherigen Produkten, Dienstleistungen oder Geschäftsprozessen des Unternehmens unterscheiden (…)“. So weit, so unstrittig. Doch ab wann hat eine Neuerung oder Optimierung die zentrale Unterscheidungshöhe „merklich“ erreicht?

Um den häufig als Marketing-Buzzword verwendeten Begriff Innovation mit Substanz zu füllen, hat sich die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien bereits vor vier Jahren in ihrer ersten Innovations-Studie ganz bewusst dafür entschieden, das objektiv erfassbare Patent als „härteste Währung“ für Innovation in den Mittelpunkt zu stellen.

Unabhängig von Zeitgeistschwankungen, Produkttrends oder subjektiven Jury-Befindlichkeiten sind Patente Ausdruck von Erfindungsreichtum, stellen ein amtliches Testat für eine schützenswerte intellektuelle Leistung dar, sind Zeugnis, dass ein neuartiger Lösungsansatz gefunden wurde.

Auszeichnung der patentaktivsten 250 Unternehmen

Anders als noch im Vorjahr hat die ÖGVS heuer die Patent-Performance hiesiger Unternehmen unabhängig von spezifischen Technologiefeldern untersucht. Bewertungsgrundlage der Studie waren vielmehr alle Patenterteilungen für Österreichische Unternehmen im Zeitraum 12/2022 bis 4/2024. Die Recherche umfasste dabei die Datengenerierung aller Patentämter weltweit. Abgerundet und in einem Score-Wert verdichtet wurde die Basis-Größe Patentanzahl durch das qualitative Moment der Zitationshäufigkeit. Auf der Basis des Gesamt-Scores wurden die Top 250-Unternehmen ermittelt.

In einem zweiten Schritt wurden diese anschließend insgesamt 31 Branchen zugeordnet und auf Basis der Score-Werte entsprechende Branchen-Rankings gebildet. Diese zusätzliche Optik trägt dem Umstand Rechnung, dass es zwischen einzelnen Branchen strukturelle Unterschiede in der Forschungsintensität gibt – und liefert zugleich einen Eindruck davon, wie es um die Innovationskraft eines Unternehmens innerhalb seiner Branche bestellt ist.

Mit dem ÖGVS-Innovationspreis ausgezeichnet wurden die besten 250 Unternehmen der Gesamtwertung.

Größte Anzahl patentaktiver Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau

Die meisten der innovativsten 250 Unternehmen – insgesamt 28 – stammen aus dem Maschinen- und Anlagenbau. Darunter finden sich Schwergewichte wie die Engel Austria GmbH, ein global agierender Spritzmaschinenhersteller mit mehr als 7.000 Mitarbeitern – ebenso wie Asco Drink Machines, ein Familienunternehmen in der zweiten Generation, deren weltweit vertrieben Getränkeautomaten auch in fernen Ländern wie Chile oder Mauritius zum Einsatz kommen.

Insgesamt 18 der patentaktivsten Unternehmen sind im Bereich Pharma & Medizintechnik tätig. Auch hier ist das Spektrum weit und reicht von der Wiener Forschungs- und Entwicklungszentrale des Medizintechnikherstellers Ottobock bis hin zur Valdospan GmbH, einer auf die Onkologie fokussierten Bi­otechnologie-Firma aus Tulln an der Donau.

Mit fast der gleichen Anzahl an Unternehmen (17) rundet die Metall- und Kunststoffindustrie die Top 3-Branchen ab. Wobei auch hier nicht nur die großen Player wie Primetals Technologies Austria oder die voestalpine AG zu nennen sind, sondern beispielsweise auch Spezialisten wie die Cubicure GmbH, ein Spin-Off der Technischen Universität Wien, das Systemlösungen für den industriellen 3D-Druck von Kunststoffteilen entwickelt, produziert und vertreibt.

Mit Blick auf die Einzelunternehmen für die AVL List GmbH das Ranking der Top 250 deutlich an – gefolgt von der Borealis AG sowie Tridonic. Mit etwas Abstand belegen die AT & S Austria Technologie & Systemtechnik AG sowie Magna Powertrain AG & CO KG die Plätze vier und fünf.

Die vollständige Top 250-Liste sowie eine Übersicht nach Branchen finden Sie hier:

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