ÖGVS-Auszeichnung: Best Jobs – TOP Arbeitgeber
Die wirtschaftliche Entwicklung und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen haben im vergangenen Jahr dazu geführt, dass mit über 3,8 Millionen Beschäftigten so viele Menschen in Lohn und Brot standen wie nie zuvor. Soweit, so gut. Die Schattenseite: Viele Firmen haben mittlerweile große Probleme, offene Stellen zu besetzen. Laut WKO leiden 75 % der österreichischen Unternehmen unter starkem Fachkräftemangel, der mittlerweile in vielen Betrieben auch zu handfesten Umsatzeinbußen führt.
Für qualifizierte Arbeitnehmer stellt sich der Arbeitsmarkt dementsprechend komfortabel dar: Sie haben die Wahl – und schauen sowohl beim Job-Einstieg als auch beim Job-Wechsel sehr genau hin, was der Arbeitgeber in spe zu bieten hat. Unternehmen wiederum sind in der Pflicht, sich stärker als je zuvor als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
Best Jobs: Umfassendes Arbeitgeber-Screening
Um Jobsuchende bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers zu unterstützen – aber auch, um Firmen die Chance zu geben, sich in umfassender Hinsicht als interessanter Arbeitgeber zu präsentieren, hat die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien die Aktion „Best Jobs“ gestartet.
Was steckt dahinter? Vereinfacht gesagt, untersucht die ÖGVS aus der Perspektive von Jobsuchenden interessierte Unternehmen hinsichtlich ihres Auftritts auf dem Arbeitsmarkt sowie ihrer Vorzüge als potentieller Arbeitgeber.
Zur Anwendung kommt dabei ein umfassender, modular aufgebauter Screening-Ansatz. Über einen strukturierten Fragebogen mit mehr als 68 Kriterien zu zehn Themenkomplexen werden Job-relevante Informationen der Unternehmen erhoben und bewertet. Dabei spielen Punkte wie die Mitarbeiterführung, Anreizsysteme, Arbeitszeitflexibilität ebenso eine Rolle wie Innovations-Kultur oder soziale Verantwortung. Da eine Firma mit 20 Mitarbeitern andere Möglichkeiten hat als ein Betrieb mit 2.000 Beschäftigten, variiert die Ausführlichkeit des Fragebogens je nach Größenordnung des Unternehmens. Das Modul „Interne Strukturen“ fließt mit einem Gewicht von 40% in die Gesamtbewertung ein.
Mit dem Modul „Karrierebereich“ erfolgt flankierend ein themenzentrierter Website-Check des Unternehmens. Wie transparent stellt sich die Firma potentiellen Bewerber dar? Wie hilfreich und nutzerorientiert sind die Karriere-Seiten des Unternehmensauftritts im Internet? Wie aussagekräftig sind die Stellenanzeigen? Diese und weitere Fragen werden methodisch im Rahmen des Desktop-Researchs geklärt. Gewichtung dieses Moduls: 20%.
Die tatsächlich gelebte Praxis im Umgang mit Job-Bewerbern steht im Mittelpunkt des dritten Untersuchungsmoduls. Mit Mystery Calls und Mystery Mails sowie versandten Bewerbungsunterlagen (fiktiver) Job-Interessierter werden das Bewerbungsmanagement und die Kommunikation des Unternehmens auf die Probe gestellt. Das Modul „Bewerberhandling“ wird mit 40% gewichtet.
„TOP-Arbeitgeber“-Siegel als Ausweis für attraktive Unternehmen
Unternehmen, denen am Ende der Untersuchung eine Zielerreichung von mindestens 70% in der Gesamtwertung aller drei Module attestiert werden kann, erwerben die Anspruchsberechtigung, das Best Jobs-Siegel „TOP Arbeitgeber“ der ÖGVS zu führen. Da manche Jobsuchende gesteigerten Wert auf ganz bestimmte Aspekte eines Arbeitgebers legen, wurden zudem noch die Auszeichnungen „TOP Innovationskultur“, „TOP Soziale Verantwortung“ und „TOP Mitarbeiterförderung“ geschaffen. Um diese als Unternehmen führen zu können, muss in der Gesamtbewertung der entsprechenden Kriterien ein Zielerreichung von mindestens 80% vorliegen.
Die Screenings erfolgen laufend, d.h. interessierte Unternehmen können sich jederzeit für diese anmelden. Wenden Sie sich dazu gerne an die ÖGVS, Frau M.A. Jenny Wilke (wilke@oegvs.at).