Bürotisch im Einzeltest: Der Rise von ofinto
Höhenverstellbare Bürotische bieten die Möglichkeit, flexibel zwischen Sitz- und Stehposition zu wechseln und so den Arbeitsalltag ergonomischer zu gestalten. Durch die Anpassung der Arbeitshöhe lassen sich Rücken- und Nackenbelastungen reduzieren, die Durchblutung fördern und Ermüdungserscheinungen vorbeugen. Gleichzeitig unterstützen sie ein dynamisches Arbeiten, das langfristig zu mehr Wohlbefinden und Produktivität im Büro beitragen kann.
Keine Frage: Höhenverstellbare Tische entwickeln sich zu einem Must-have im modernen Büro. Dementsprechend wächst das Angebot an diesen Bürotischen wächst stetig. Mit dem elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch „Rise“ des jungen Schweizer Startups ofinto hat die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien jetzt einem umfangreichen Test unterzogen.
Ein spezialisiertes Prüflabor erhob objektive Mess- und Belastungsdaten; zusätzlich bewerteten Probanden den Rise fragebogengestützt im Alltagsgebrauch. Die Daten und Bewertungen flossen mit unterschiedlicher Gewichtung in ein aus mehreren Kategorien bestehendes Test-Modell ein:
- Ergonomie (Verstellbereich, Sitz- und Stehhaltung sowie Beinraum bei unterschiedlichen Körperlängenmassen, Bedienungs-Ergonomie, ergonomische Anpassbarkeit -> Gewichtung 30%
- Haltbarkeit (Dauerhaltbarkeit Höhenverstellung, Horizontale und vertikale statische Belastungsprüfung, Horizontale und vertikale Dauerhaltbarkeitsprüfung, Stoss- und Fallprüfung) -> Gewichtung 25%
- Stabilität (Standsicherheit bei vertikaler Belastung, Steifigkeit der Konstruktion, Nutzungs-Stabilität) -> Gewichtung 20%
- Handhabung (Bedienkomfort Höhenverstellung, Geräuschentwicklung, Alltagstauglichkeit, Sicherheitsempfinden, Verletzungsgefahr -> Gewichtung 15%
- Montage (u.a. Anleitung, Schwierigkeitsgrad, Dauer) -> Gewichtung 10%
Getestet wurde das Modell Rise mit den Tischplatten-Massen: Länge: 120 cm; Breite: 80 cm; Höhe: 25 mm.
Ergonomie

Mit einem stufenlosen Verstellbereich von 700 bis 1200 Millimetern lässt sich beim Rise die Arbeitshöhe flexibel auf individuelle Körpermaße und wechselnde Arbeitspositionen abstimmen. Damit deckt der Tisch den Großteil der empfohlenen ergonomischen Spannbreite ab, wie sie auch in einschlägigen Normen (u. a. DIN EN 1729 und DIN EN ISO 14738) definiert ist. Für Personen mit größerer Körperlänge sind alle relevanten Sitz- und Stehhöhen gut erreichbar, nur in Randbereichen kann es zu minimalen Einschränkungen in der Haltung oder Bewegungsfreiheit kommen.
Nach gängigen ergonomischen Leitlinien sollten Schreibtische einen Verstellbereich von 650 mm, zumindest ab 680 mm, bis 1250 mm bieten, um die gesamte Bandbreite der Nutzer:innen ergonomisch zu berücksichtigen. Da der Rise seinen Tiefpunkt bei 700 mm hat, empfiehlt es sich für Nutzer:innen mit geringerer Körpergröße, insbesondere mit kurzem Oberkörper, den Schreibtischstuhl höher einzustellen und eine Fußstütze zu verwenden, um so eine physiologisch günstige Haltung beizubehalten.
Besonders positiv fiel im Prüflabor die ergonomische Gestaltung des Bein- und Bewegungsraums auf. Der Tisch bietet ausreichend Freiraum unterhalb der Arbeitsfläche, sodass die empfohlene Sitzhaltung – mit rechtwinkliger Beinposition und entspannter Armauflage – ohne Einschränkungen eingenommen werden kann. Damit trägt das Modell zu einer dynamischen, ermüdungsarmen Arbeitsweise bei und verringert das Risiko typischer Beschwerden durch statische Körperhaltungen.
Insgesamt bescheinigt das Prüflabor dem Tisch eine gute ergonomische Gesamtqualität (Note: 1,6). Die stufenlose Verstellbarkeit, der große Höhenbereich und die ergonomisch sinnvolle Konstruktion erfüllen die wesentlichen Anforderungen an moderne Arbeitsplatzgestaltung. Somit eignet sich das Modell sowohl für den individuellen Einsatz im Homeoffice als auch für gemeinschaftlich genutzte Arbeitsplätze, an denen unterschiedliche Personen regelmäßig mit denselben Möbeln arbeiten.
Haltbarkeit
Um die Haltbarkeit des höhenverstellbaren Schreibtisches zu überprüfen, wurde das Modell einer Reihe intensiver Belastungstests unterzogen. Ziel war es herauszufinden, wie stabil, sicher und langlebig der Tisch auch bei häufigem Gebrauch und hohen Kräften bleibt.

Zunächst stand die seitliche Stabilität auf dem Prüfstand. Dabei wurde der Tisch mit einem Gewicht von 50 Kilogramm mittig auf der Tischplatte belastet. Anschließend wirkte eine seitliche Kraft von 300 Newton auf den Tisch, also etwa so viel, wie wenn man sich kräftig mit einem Arm gegen ihn lehnt (rund 30 Kilogramm Druck). Diese Prüfung wurde sowohl in normaler Arbeitshöhe (95 cm) als auch bei vollständig ausgefahrenem Gestell (120 cm) durchgeführt. In beiden Fällen blieb der Tisch standfest und zeigte keinerlei Anzeichen von Instabilität oder Verformung.
Darauf folgten die vertikalen Belastungstests. Hier wurde der Tisch von oben mit bis zu 1000 Newton belastet – das entspricht ungefähr dem Gewicht eines Menschen, der sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf die Platte stützt. Selbst bei dieser Belastung blieb die Tischplatte stabil und behielt ihre Form. Bei der Wiederholung in maximaler Höhe, mit einer reduzierten Kraft von 500 Newton, zeigte sich dasselbe Bild: keine Schäden, keine Funktionsbeeinträchtigungen.
In den Dauerhaltbarkeitstests simulierten die Prüfer den täglichen Gebrauch über viele Jahre hinweg. Der Tisch wurde dabei 10.000 Mal wiederholt mit horizontalen und vertikalen Kräften belastet – also ständigem Drücken, Schieben und Abstützen ausgesetzt, so wie es im Büroalltag üblich ist. Auch nach diesen extremen Belastungszyklen blieb der Tisch funktionsfähig und stabil.

Die Stoßprüfung sollte zeigen, wie gut der Tisch plötzliche Schläge verkraftet – etwa wenn ein schwerer Ordner oder ein Gerät auf die Platte fällt. Hierfür wurde ein Prüfgewicht mehrfach aus 14 Zentimetern Höhe auf verschiedene Punkte der Tischplatte fallen gelassen, wobei eine Polsterlage den Aufprall realistisch abfederte. Das Ergebnis: keine sichtbaren Schäden, keine Beeinträchtigung der Stabilität.
Zum Abschluss wurde die Höhenverstellung selbst auf Langlebigkeit geprüft. Über 5000 Zyklen hinweg wurde der Tisch von seiner niedrigsten auf seine höchste Position und wieder zurückgefahren – jedes Mal unter realistischen Lasten von bis zu 100 Kilogramm. Die Mechanik arbeitete während der gesamten Prüfung zuverlässig, ohne Leistungsverlust oder technische Ausfälle.
Da alle Haltbarkeitstests erfolgreich bestanden wurden, stand am Ende dieses Prüfkomplexes die Note 1,0 (sehr gut). Der Rise meisterte alle „Stresssituationen“ problemlos, blieb in jeder Situation funktionsfähig und frei von Schäden – selbst unter extremen Kräften und nach vielen tausend Bewegungszyklen. Damit zeigt sich: Dieses Modell ist nicht nur ergonomisch durchdacht, sondern auch für den langfristigen, intensiven Einsatz bestens gewappnet.
Stabilität
Neben der Haltbarkeit wurde auch die Stabilität des Schreibtisches genau unter die Lupe genommen. In einer Reihe von Versuchsanordnungen sollte geprüft werden, wie sicher der Tisch steht, wie steif seine Konstruktion ist und ob er auch bei Stößen oder kräftigen Bewegungen zuverlässig in Position bleibt.
Zunächst wurde die Standsicherheit überprüft. Dazu wirkte eine nach unten gerichtete Kraft von 375 Newton direkt an der Tischkante – das entspricht etwa dem Gewicht eines 38 Kilogramm schweren Gegenstands, der sich auf die Kante der Tischplatte stützt. Ziel war es herauszufinden, ob der Tisch unter dieser Belastung kippen oder wanken könnte. Das Ergebnis fiel positiv aus: Der Tisch blieb stabil und sicher auf dem Boden stehen.

Im nächsten Schritt stand die Steifigkeit des Gestells im Mittelpunkt. Dafür wurde die Tischplatte zunächst mit 20 Kilogramm Gewicht belastet. Anschließend wurde eine seitliche Kraft von 200 Newton auf Höhe der Tischplatte ausgeübt und jeweils für zehn Sekunden gehalten – erst von einer Seite, dann von der anderen. Diese Belastung entspricht in etwa dem Druck, den man beim kräftigen Abstützen mit beiden Händen ausübt. Gemessen wurde, wie weit sich die Tischplatte dabei bewegt. Das Ergebnis lag deutlich unterhalb des zulässigen Grenzwerts: In Längsrichtung verformte sich der Tisch nur um rund 9 Millimeter pro Meter Höhe, quer zur Tischkante sogar nur um etwa 5 Millimeter pro Meter. Das zeigt eine besonders stabile und verwindungssteife Konstruktion.
Auch eine Fallprüfung gehörte zum Testprogramm. Dabei wurde der Tisch mehrmals leicht angehoben und aus einer Höhe von etwa 28 Millimetern auf den Boden fallen gelassen – jeweils dreimal in der niedrigsten und dreimal in der höchsten Position. Diese Prüfung simuliert typische Stöße, etwa wenn der Tisch beim Umstellen kurz aufsetzt. Er überstand alle Durchgänge ohne Schäden oder Funktionsbeeinträchtigungen.
Zum Abschluss beurteilten mehrere Testpersonen den Tisch im praktischen Einsatz. Nach einer längeren Nutzungsphase bewerteten sie sowohl die allgemeine Stabilität als auch das Stabilitätsverhalten beim Verstellen der Höhe. In beiden Punkten konnte der Rise überzeugen.
Der Rise bestand alle Stabilitätsprüfungen mit Bravour (Note 1,0 – „sehr gut“). Er steht sicher, bleibt auch bei Belastung formstabil und vermittelt im täglichen Gebrauch ein solides, ruhiges Gefühl – unabhängig von der eingestellten Höhe.
Handhabung

Auch die Handhabung des Schreibtisches wurde sowohl im Labor als auch von Probanden geprüft. Bei beide Parteien fand vor allem die einfache und intuitive Bedienung der Höhenverstellung großen Zuspruch. Die Bedieneinheit des Rise befindet sich ergonomisch günstig unter der vorderen rechten Tischkante und ist so platziert, dass sie gut erreichbar, aber unauffällig ist. Das Bedienfeld arbeitet nach dem „Wippen“-Prinzip: Ein leichtes Drücken nach oben oder unten bewegt den Tisch in die gewünschte Richtung. Diese Lösung erwies sich als besonders benutzerfreundlich, da sie auch ohne Hinsehen funktioniert – ein Vorteil gegenüber Touch-Bedienungen, die visuelle Aufmerksamkeit erfordern. Beim Verstellen zeigt ein kleines Display kurzzeitig die aktuelle Höhe an, verschwindet dann aber wieder, um während der Arbeit nicht abzulenken. Das Betriebsgeräusch des Motors ist dabei angenehm leise, aber klar wahrnehmbar.
Zwei individuelle Arbeitshöhen – etwa für Sitz- und Stehposition – lassen sich auch bequem speichern und später per Knopfdruck abrufen. Für die Sitzposition empfiehlt der Hersteller eine Höhe unter 90 Zentimetern, für die Stehposition entsprechend darüber. Eine praktische Erinnerungsfunktion kann den Nutzer auf Wunsch regelmäßig daran erinnern, vom Sitzen ins Stehen zu wechseln – die Zeitintervalle sind dabei frei einstellbar.
Bei der Überprüfung von Sicherheitsaspekten lag der Fokus auf möglichen Quetsch- und Scherstellen, insbesondere unterhalb der Tischplatte. Im Test konnten keine gefährlichen Stellen festgestellt werden – das Verletzungsrisiko ist damit als nicht gegeben einzustufen.
Insgesamt wurde die Handhabung mit der Note 1,3 (sehr gut) bewertet.
Montage
Bevor der Rise im Büro oder Homeoffice seinen festen Platz findet, steht zunächst die Montage an. Auch diese wurde bewertet – sowohl von den Profis im Labor als auch von Probanden ohne handwerkliche Vorkenntnisse. Beurteilt wurde u.a., wie klar und nachvollziehbar der Aufbau beschrieben ist, welche Werkzeuge benötigt werden und wie viel Zeit der Zusammenbau in Anspruch nimmt. Das Ergebnis: „Sehr gut“. Der Tisch lässt sich dank der übersichtlichen Anleitung, vorgebohrter Gewinde in der Tischplatte und der geringen Anzahl an Bauteilen einfach und intuitiv montieren. Die hochwertige Verarbeitung sorgt dafür, dass alle Teile passgenau zusammenfügen – Verwechslungen sind praktisch ausgeschlossen.
Der gesamte Aufbau war in weniger als 15 Minuten abgeschlossen. Nur beim optional erhältlichen Kabelkanal, der unter der Tischplatte montiert werden kann, benötigten die Probanden etwas mehr Zeit. Auch dieser ließ sich letztlich problemlos anbringen. Für einzelne Montageschritte, etwa beim Anheben der Tischplatte, wird empfohlen, kurzzeitig zu zweit zu arbeiten, da einige Bauteile ein gewisses Eigengewicht haben.
Auch beim Aufbau zeigt sich der Rise von seiner benutzerfreundlichen Seite und wurde dafür mit der Note 1,6 (gut) bewertet.
Fazit:
Über alle Teilkategorien hinweg erhielt der Rise von ofinto die Gesamtnote 1,3 (sehr gut). Insgesamt präsentiert sich der Bürotisch als sehr solides, durchdacht konstruiertes Modell, das Qualität, Funktionalität und Alltagstauglichkeit auf hohem Niveau vereint – sowohl im Homeoffice als auch im professionellen Büroalltag.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der einzelnen Testkategorien sowie den Gesamtscore finden Sie hier.
