High End Smartphone im Einzeltest: Das Vivo X300 Pro

High End Smartphone im Einzeltest: Das Vivo X300 Pro
vivo.com

Pünktlich zum Jahresende legt Vivo mit dem X300 Pro in der Premiumklasse nach. Wie unschwer am Zeiss-Logo auf dem runden Kamera-Podest auf der Rückseite zu erkennen ist, liegt der Schwerpunkt auf den fotografischen Qualitäten. Wie gut diese sind und was das X300 Pro außerdem kann, hat die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien jetzt in einem umfangreichen Testverfahren untersucht.

Alle Daten und Bewertungen flossen in unterschiedlicher Gewichtung in ein aus mehreren Kategorien bestehendes Test-Modell ein:

  • Fotoqualität (Aufnahme bei Gegenlicht / Aufnahme bei Mischlicht / Portrait-Aufnahme / Aufnahme bei optimaler Beleuchtung / Lowlight-Aufnahme (30Lux)) -> Gewichtung: 25%
  • Leistung (Boot-Zeit / Antutu-Benchmark / 3DMark Wildlife Extreme / 3DMark Wildlife Extreme Stresstest / AI-Benchmark) -> Gewichtung: 20%
  • Display (Pixeldichte / Betrachtungswinkel / Bildwiederholfrequenzen) -> Gewichtung: 20%
  • Akku (Laufzeit (Nonstop Testvideo, Displayhelligkeit maximal, Wlan und Bluetooth aktiv), Ladezeit von 0 auf 100% / Lademanagement) -> Gewichtung: 20%
  • Ausstattung (Lieferumfang / Interner Speicher / Schutzklasse / Speicheraufrüstung / SIM-Ausstattung / Qi-Ladefähigkeit / Schnelladefähigkeit / 5G-fähig / Bluetooth-Version / USB-Buchse) -> Gewichtung: 15%

Das Vivo X300 Pro wird in Europa in den Farben Dune Brown und Phantom Black angeboten. Das Testgerät lag in der Variante Dune Brown, einem sandfarbenen Braunton, mit 512 GB internem Speicher und 16 GB RAM vor. Alternativ ist auch eine Version mit 256 GB Speicher und 12 GB Arbeitsspeicher erhältlich.

Zum Lieferumfang gehören ein USB-Ladekabel, ein farblich abgestimmtes Silikon-Backcover sowie das Werkzeug zum Wechseln der SIM-Karte. Ein Ladegerät liegt, wie inzwischen branchenüblich, nicht mehr bei. Eine Displayschutzfolie ist hingegen bereits ab Werk aufgebracht.

Das kantige Rahmendesign des Vivo X300 Pro erinnert an die Formensprache aktueller und früherer iPhone-Modelle. In Bezug auf die Verarbeitungsqualität erreicht das Gerät ein ähnlich hohes Niveau und vermittelt einen ebenso hochwertigen Eindruck.

Neben der Hardware hat Vivo auch die Software überarbeitet. Als Betriebssystem kommt Android 16 zum Einsatz, ergänzt um die neue Benutzeroberfläche OriginOS 6, die das bislang genutzte Funtouch OS ersetzt.

Fotoqualität

Das große, runde Kameramodul auf der Rückseite des Vivo X300 Pro integriert drei Kameras sowie einen Tiefensensor. In der Mitte des deutlich hervorstehenden Moduls befindet sich das Zeiss-Logo, das auf die Zusammenarbeit mit dem Optikspezialisten hinweist. Entsprechend sind sowohl die Weitwinkel-Hauptkamera als auch die Telekamera mit der Zeiss-T*-Beschichtung ausgestattet und verfügen über eine optische Bildstabilisierung.

Die Sensoren lösen mit 50 Megapixeln (Hauptkamera) beziehungsweise 200 Megapixeln (Telekamera) auf. Entscheidend bleibt jedoch, welche Bildqualität die Kameras im praktischen Einsatz tatsächlich liefern. Um einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Fotoabteilung zu erhalten, wurden diverse Test-Aufnahmen gemacht:

Folgerichtig erhielt das Vivo X300 Pro in der „Fotoqualität“ die Note 1,3 (Sehr gut).

Leistung

Im Vivo X300 Pro arbeitet der MediaTek Dimensity 9400, derzeit einer der leistungsstärksten Prozessoren des Herstellers. Unterstützt wird er von der Grafikeinheit Vivo V3+ und im Testmodell von 16 GB Arbeitsspeicher. Als Betriebssystem kommt Android 16 zum Einsatz, ergänzt um die neue Benutzeroberfläche OriginOS 6, die das bisher verwendete Funtouch OS ersetzt. Die Änderungen betreffen nicht nur das Design der Icons, sondern auch neue Funktionen: Eine intelligente Seitenleiste lässt sich per Wischgeste vom Bildschirmrand einblenden und individuell mit Apps belegen. Zudem bietet das System ein optimiertes Lademanagement und eine überarbeitete Kamera-App, die stärker auf die Hardware abgestimmt ist.

Positiv hervorzuheben sind auch die Update-Garantien: Vivo sichert mindestens fünf Jahre Betriebssystem-Updates und sieben Jahre Sicherheitsupdates zu – konkret also bis 2031 beziehungsweise 2033.

Für die Leistungsmessung kamen vier Benchmark-Apps mit unterschiedlichen Schwerpunkten zum Einsatz. Zusätzlich wurde die Boot-Zeit ermittelt: Vom Druck auf die Einschalttaste bis zum vollständig geladenen System vergehen im Durchschnitt gut 20 Sekunden – ein Wert, der im Marktdurchschnitt liegt. In den Benchmarks Antutu und AI-Benchmark erzielt das X300 Pro vergleichbare Ergebnisse wie die wichtigsten Konkurrenzmodelle. Auch im 3DMark Wildlife Extreme-Test bewegt sich das Gerät auf Augenhöhe.

Im 3DMark Wildlife Extreme Stresstest zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Während der ersten drei Durchläufe bleibt die Grafikleistung auf hohem Niveau, fällt danach aber kontinuierlich ab und erreicht nach dem zehnten Durchgang nur noch etwa 35 Prozent der Maximalleistung. Dieses Verhalten ist zwar nicht untypisch, die Leistungsdrosselung fällt beim Vivo X300 Pro jedoch etwas stärker aus als bei manchen Wettbewerbern. Kurzzeitig lassen sich also hohe Grafikleistungen abrufen, unter Dauerlast reduziert das Gerät jedoch aus thermischen Gründen die Performance. Zum Vergleich: Apple hat seinen aktuellen iPhone-Modellen aus genau diesem Grund ein neues Kühlsystem spendiert.

Die Benchmark-Auswertungen bescheinigen dem Vivo X300 Pro trotz minimaler Drosselung unter Dauerlast eine sehr starke Gesamtleistung. Das Ergebnis: eine Note von 1,1 (Sehr gut) in der Kategorie „Leistung“.

Display

Das Vivo X300 Pro ist mit einem AMOLED-Display ausgestattet, das eine Auflösung von 2800 × 1260 Pixeln und damit eine Pixeldichte von 452 ppi bietet. Im Vergleich zur Konkurrenz bewegt sich das Gerät damit im oberen Leistungsbereich.

Dem aktuellen Trend folgend, setzt Vivo auf ein komplett planes 6,78-Zoll-OLED-Panel. Die früher beliebten, an den Seiten gebogenen Displays spielen in der Premiumklasse heute kaum noch eine Rolle.

Die AMOLED-Technologie sorgt für brillante Farben, ein tiefes Schwarz und stabile Blickwinkel. Dank des hohen Kontrasts und der beeindruckenden Helligkeit bleibt der Bildschirm auch bei starker Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Die Farbtemperatur kann manuell angepasst werden, lässt sich auf Wunsch jedoch auch automatisch an das Umgebungslicht angleichen.

Insgesamt wurde das „Display“ mit der Note 1,5 ( Sehr gut) bewertet.

Akku

Der Akku des Vivo X300 Pro bietet eine Kapazität von 5.440 mAh. Im Akkudauertest, bei dem ein Full-HD-Video drei Stunden lang in Dauerschleife abgespielt wurde – bei maximaler Displayhelligkeit sowie aktivem WLAN und Bluetooth – verblieben noch rund 90 Prozent Restkapazität. Unter normalen Nutzungsbedingungen dürfte das Gerät somit problemlos einen ganzen Tag durchhalten, selbst bei intensiverer Nutzung.

Das Aufladen erfolgt optional über ein Netzteil, die maximale Ladeleistung liegt bei 90 Watt. Diese wird allerdings nicht über den gesamten Ladevorgang hinweg aufrechterhalten, um den Akku vor übermäßiger Belastung und frühzeitigem Verschleiß zu schützen. Das integrierte Lademanagement-System ist darauf ausgelegt, die Akkulebensdauer zu optimieren. So kann die maximale Aufladung etwa auf 80 Prozent begrenzt oder der Ladestrom an individuelle Gewohnheiten angepasst werden. Wird das Smartphone beispielsweise über Nacht geladen, verteilt das System den Ladevorgang automatisch über mehrere Stunden, um den Akku zu schonen.

Für den Schnellladebetrieb steht ein Turbomodus zur Verfügung, der den Akku innerhalb weniger Minuten mit Energie für mehrere Stunden versorgt. Dieser Modus sollte jedoch nur bei Bedarf genutzt werden, da dabei sowohl Smartphone als auch Netzteil deutlich erwärmen, was den Akku zusätzlich beansprucht. Das kabellose Laden erfolgt dank Qi-Kompatibilität mit bis zu 40 Watt. Im Test kam ein Fremdladegerät mit 120 Watt zum Einsatz; davon nutzt das X300 Pro jedoch nur einen Teil. Beim normalen Ladevorgang erreichte der Akku nach 10 Minuten rund 10 Prozent, nach 20 Minuten etwa 25 Prozent Ladestand. Eine volle Aufladung war nach etwa einer Stunde und zehn Minuten abgeschlossen.

Benotet wurde die Kategorie „Akku“ mit einer 1,2 (Sehr gut).

Ausstattung

Der Lieferumfang des Vivo X300 Pro fällt wie in dieser Geräteklasse üblich reduziert aus. Neben dem USB-C-Kabel zum Laden befinden sich lediglich das Werkzeug zum Öffnen des SIM-Schachts, eine bereits aufgebrachte Displayschutzfolie sowie ein Silikon-Backcover im Karton. Ein Ladegerät liegt nicht bei.

Der interne Speicher von 512 GB bietet bereits großzügig Platz für Apps, Fotos und Videos, lässt sich jedoch nicht per microSD-Karte erweitern – ebenso wenig wie beim Modell mit 256 GB. Käuferinnen und Käufer sollten sich daher vor dem Kauf für die passende Speichervariante entscheiden.

In puncto Ausstattung setzt Vivo auf moderne Standards: Das Gerät verfügt über ein wasserdichtes Gehäuse nach IP68-Zertifizierung, unterstützt kabelloses Laden, bietet eine integrierte eSIM mit Dual-SIM-Funktion, eine schnelle USB-Schnittstelle sowie zahlreiche weitere Komfortfunktionen.

Für die Ausstattung erhielt das Vivo X300 Pro im Test die Note 1,6 (Gut).

Fazit

Das Vivo X300 Pro positioniert sich souverän in der Spitzenklasse der High-End-Smartphones und übertrifft die Konkurrenz in mehreren Disziplinen. Sowohl bei der Fotoqualität als auch bei Rechen- und Grafikleistung bewegt sich das Gerät auf einem sehr hohen Niveau. Besonders überzeugend bleibt zudem die Preisgestaltung: Angesichts der gebotenen Leistung und Ausstattung präsentiert sich das X300 Pro als außerordentlich attraktives Gesamtpaket im Premiumsegment.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der einzelnen Testkategorien sowie den Gesamtscore finden Sie hier.