Katzenfutter im Test: Welches ist das beste?

Katzenfutter im Test: Welches ist das beste?
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Das beliebteste Haustier ist und bleibt die Katze. Rund 1,5 Millionen Stubentiger leben hierzulande – eine Menge hungriger Mäuler, die täglich nach Katzenfutter verlangen. Das Gros der Katzenhalter setzt dabei auf Nass-Futter, das im Handel mit unzähligen Varianten vertreten ist. Doch eignen sich alle Marken in gleicher Weise? Die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien hat jetzt in einem umfassenden Test gemeinsam mit dem Nachrichtenmagazin NEWS insgesamt 13 Katzenfutter-Produkte getestet und dabei zum Teil erhebliche qualitative Unterschiede feststellen müssen.

13 Katzenfutter im Test

In den Katzenfutter-Test einbezogen wurden ausschließlich Futter-Varianten, die als „Alleinfutter“ für ausgewachsene Katzen ausgewiesen waren. Der Vergleichbarkeit halber wurden nur Produkte getestet, die sich im weitesten Sinne der Sorte „Geflügel“ zuordnen ließen. Es waren dies:

  • Billa – Feine Terrine reich an Geflügel
  • Clever – Geflügel saftige Terrine
  • Coshida – Pastete mit Truthahn
  • Dein Bestes – mit Truthahn in Sauce
  • Felix – So gut wie es aussieht mit Huhn in Gelee
  • Gourmet – Erlesene Streifen mit Huhn
  • Kitekat – mit Geflügel in Gelee
  • Kitekat – mit Huhn in Gelee
  • Kitekat – mitTruthahnin Gelee
  • Molly – Pastete mit Geflügel
  • Shah – Feine Pastete mit Geflügel
  • Sheba – Selection in Sauce mit Geflügelhäppchen
  • Whiskas – mit Pute in Sauce

Alle Katzenfutter-Produkte wurden regulär im Handel (stationär/online) gekauft. Die Proben wurden im Futtermittellabor Rosenau der Landwirtschaftskammer Niederösterreich nasschemisch analysiert. Für die Festlegung der Soll-Zahlen sowie die Dateninterpretation zeichnete Frau Prof. Dr. Iben von der Veterinärmedizinischen Universität Wien verantwortlich, wobei sich die Bedarfszahlen an den Normen der European Pet Food Industry Federation (FEDIAF) orientierten – und zwar für eine Katze mit einem Gewicht von 4 Kg sowie einem mittleren Aktivitätslevel.

Das Gesamturteil setzt sich aus zwei Testkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in das Ergebnis eingingen:

  1. Ernährungsphysiologische Qualität: Inwieweit decken die analysierten Produkte den Bedarf an Nährstoffen, Mengen- und Spurenelementen? (90% des Gesamtwertes)
  2. Fütterungsempfehlung: Ist grundsätzlich eine Fütterungsempfehlung vorhanden? Und wenn ja: Entspricht die dort aufgeführte Menge dem tatsächlichen Energiebedarf? (10% des Gesamtwertes)

Von den 13 untersuchten Katzenfutter-Varianten konnten am Ende lediglich drei Produkte mit „gut“ bewertet werden. Die meisten Marken erzielten die Note „befriedigend“ – und bei zwei Produkten reichte es nur für ein „genügend“.Dabei war es nicht die Nährstoff-Versorgung, die für das eher bescheidene Segment-Ergebnis verantwortlich war: Alle untersuchten Proben wiesen sowohl in puncto Rohprotein als auch Kohlenhydrate akzeptable Werte auf, so dass sie ihrer Funktion als Energielieferant durchaus gerecht werden. Auch der Anteil pflanzlicher Faserstoffe, die Katzen nur bis zu einem gewissen Grad als Ballaststoffe verwerten können, war in zwölf der 13 Proben zwar recht niedrig, wurde jedoch noch mit befriedigend beurteilt.

Calcium-Phosphor-Verhältnis im Katzenfutter zum Teil kritisch

Qualität des Katzenfutters ist wichtig

Katzen sind immer hungrig

Zum Teil eklatante Schwächen offenbarten die Katzenfutter-Produkte bei den Mengenelementen Calcium und Phosphor bzw. dem Verhältnis beider Mineralstoffe zueinander. Jedes für sich sollte eine absolute Grenze nicht überschreiten, vor allem aber müssen sie in einem ausgewogenen Verhältnis von idealerweise 1-1,5:1 zu einander stehen – andernfalls können Knochensubstanz und vor allem die Nieren Schaden nehmen.

Zwei der untersuchten Marken – „Billa Feine Terrine reich an Geflügel“ sowie „Gourmet Erlesene Streifen mit Huhn“ – wiesen sowohl beim Calcium als auch beim Phosphor derart kritische Werte auf, dass sei trotz eines nur leicht unausgewogenen Verhältnisses beider Mineralstoffe zueinander mit „nicht genügend“ bewertet wurden. Bei beiden erfolgte vor dem Hintergrund der gewichtigen Rolle von Calcium und Phosphor für das Katzenwohl eine Abwertung um 25 Punkte auf der Zielerreichungsskala – unabhängig von anderen im Rahmen der Analyse erhobenen ernährungsphysiologischen Parametern.

Bei acht weiteren untersuchten Proben konnte das Calcium-Phosphor-Verhältnis nur mit der Note 4 (genügend) gewertet werden. Diese wurden im Gesamtergebnis um 15 Prozentpunkte abgewertet. Das beste Ergebnis in dieser kritischen Kategorie erzielte „Dein Bestes mit Huhn in Sauce“ von DM mit der Note „gut“ – gefolgt von „Whiskas mit Pute“ und „Shah feine Pastete mit Geflügel“, denen ein „befriedigend“ bescheinigt wurde.

Für die Gesundheit der Katze ebenfalls wichtig ist, dass auch der Mineralstoff-Gehalt von Natrium, Magnesium, Kalium, Zink, Kupfer, Eisen und Mangan im Futter stimmt. Schwerer Magnesiummangel beispielsweise führt zu Muskelschwäche und Krämpfen, eine Überversorgung hingegen leistet der Gefahr von Harnsteinbildung Vorschub. Unter einem Zink-Mangel wiederum leidet das Immunsystem der Tiere, während ein Kalium-Mangel sich im schlimmsten Fall in Symptomen wie Mattigkeit, Gewichtsverlust, Lähmungserscheinungen oder Durchfall äußern kann.

Eisengehalt bei einer Probe knapp 16 Mal höher als Bedarfswert

Die analysierten Werte hinsichtlich dieser Mineralstoffe waren unbedenklich, vielmehr bewegten sie sich in einem Bewertungskorridor von „sehr gut“ bis im schlechtesten Fall „befriedigend“. Bis auf eine Ausnahme: „Billa Feine Terrine reich an Geflügel“ wies einen derart hohen Eisengehalt auf, dass eine Wiederholung dieser Messung vorgenommen wurde – die jedoch die enorme Abweichung von der Bedarfsgröße lediglich bestätigte. Da ein dauerhafter Eisen-Überschuss zu Reizungen und Verätzungen im Darmkanal führen und auch die Aufnahme von Mangan und Phosphor stören kann, wurde das Futter in dieser Unterkategorie nur mit einem „nicht genügend“ bewertet.

In puncto Fütterungsempfehlungen haben mittlerweile als Hersteller ihre Hausaufgaben gemacht: Auf jedem der getesteten Futter war eine solche Empfehlung vorhanden – und die dort angeführten Angaben entsprachen in weiten Teilen auch den auf Basis des spezifischen Energiegehalts errechneten notwendigen Mengen. Dort, wo es Abweichungen gab, lagen diese in einem tolerierbaren Bereich.

Testsieger Katzenfutter: Dein Bestes – vor Whiskas und Shah

Als Testsieger setzte sich am Ende „Dein Bestes mit Huhn in Sauce“ von DM durch, das mit der Gesamtnote 1,6(gut) bewertet wurde. Dein Bestes war zugleich auch das Futter, das mit täglichen Fütterungskosten von 66 Cent das beste Preis-Leistungsverhältnis aufwies. Den zweiten Platz in der Gesamtwertung sicherte sich „Whiskas mit Pute“ (Note 1,7). Eine Tagesration kostet hier 92 Cent. Den dritten Platz mit der Note 1,8 belegte „Shah feine Pastete mit Geflügel“, das mit 79 Cent pro Tagesration ebenfalls recht günstig ist.