Augen auf am Fruchtsaft-Regal: Wer sich wirklich etwas Gutes gönnen möchte, sollte um Angebote mit der Bezeichnung „Apfelnektar“ oder „Apfelsaftgetränk“ einen Bogen machen – denn nur, wo „Apfelsaft“ draufsteht, ist auch wirklich 100% Apfelsaft enthalten, ohne Zuckerzusatz und Wasser. Unter Apfelsaft-Kennern besonders beliebt sind naturtrübe Direktsäfte, bei denen die Äpfel lediglich gewaschen, zerkleinert und gepresst werden. Der fertig ausgepresste, pasteurisierte Saft wird direkt abgefüllt, keiner Klärung und Schönung unterzogen und nicht mehr gefiltert, so dass gesundheitsförderliche sekundäre Pflanzenstoffe erhalten bleiben. Welcher von insgesamt acht in Österreich beliebten naturtrüben Apfelsäfte den höchsten Genuss verspricht, hat die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien nun in Kooperation mit dem Kochmagazin GUSTO und der Universität Wien ermittelt.

Dafür wurden folgende Produkte einer sensorischen Prüfung unterzogen:

• Billa Apfelsaft naturtrüb
• Ein gutes Stück Heimat Bio Apfelsaft
• Höllinger Steirischer Apfelsaft Naturtrüb
• Rauch Happy Day Apfelsaft naturtrüb
• rio d’oro Apfel naturtrüb
• SOLEVITA Bio Organic Apfelsaft naturtrüb
• Spar Apfelsaft naturtrüb
• Zurück zum Ursprung Bio Apfelsaft

Alle Apfelsäfte sind naturtrübe Säfte, 100% direkt gepresst.

Die vom Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien durchgeführte Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. In einem ersten Schritt unterzogen sensorisch geschulte Prüfer die Produkte einer Quantitativen Deskriptiven Analyse (QDA nach Stone et al. (1974)). Zunächst wurden 15 produktspezifische Attribute der Kategorien Aussehen, Geruch, Flavour, Geschmack, Mundgefühl & Textur sowie Nachgeschmack inklusive Definitionen festgelegt, anhand derer die Apfelsäfte beschrieben werden konnten. Anschließend evaluierten die Prüfer alle Produkte in randomisierter Reihenfolge entsprechend dieser Attribute auf einer Skala von 0 bis 10 (0 = nicht wahrnehmbar – 10 = sehr intensiv) und erstellten für jede untersuchte Marke ein spezifisches sensorisches Produktprofil.

Auf Basis dieser intensiven und systematisierten Auseinandersetzung mit den Apfelsäften nahmen die Prüfer in einem zweiten Schritt eine Gesamtbewertung für jede der untersuchten Marken vor.

Die Prüfung fand im Sensorik-Labor des Departments für Ernährungswissenschaften der Universität Wien statt.

Testsieger: Ein gutes Stück Heimat – vor rio d’oro und Billa

Mit der höchsten Gesamtwertung belegte der „Ein gutes Stück Heimat Bio Apfelsaft“ den ersten Platz. Der Saft der Lidl-Eigenmarke wies im Test die höchsten Ausprägungen sowohl des apfelartigen als auch fruchtigen Flavours auf. Auch geschmacklich präsentierte er sich süßer als alle anderen untersuchten Proben, wohingegen saure Noten nur schwach wahrnehmbar waren.

Den zweiten Platz sicherte sich der „rio d’oro Apfel naturtrüb“. Der Saft aus dem Hause Hofer sah nicht ganz so trüb aus wie die anderen Proben; bei Geruch und Flavour standen Assoziationen mit frischen Äpfeln im Vordergrund. Im Vergleich zum Testsieger lag die Intensität des süßen und sauren Geschmacks näher beieinander, doch auch beim rio d’oro überwog nach wie vor die süße Komponente.

Platz drei ging an den „Billa Apfelsaft naturtrüb“ von Rewe. Der Geruch nach frischen Äpfeln war in diesem Produkt zwar ähnlich wie im Spitzenduo ausgeprägt, jedoch war der apfelartige Flavour im direkten Vergleich zu beiden Säften, die besser abgeschnitten haben, nicht ganz so intensiv. Das Geschmacksprofil, d.h. das Verhältnis der süßen und sauren Noten, entsprach dem des rio d’oro Apfelsaftes.

Auf den weiteren Plätzen folgten die Säfte von Solevita, Rauch, Zurück zum Ursprung, Höllinger und Spar, die, wenn auch mit einigen Abstufungen, alle noch als „Gut“ bewertet werden konnten.