Test Frankfurter: Sensorische Prüfung

Test Frankfurter: Sensorische Prüfung
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Die Geschichte der Frankfurter Würstchen ist ebenso schön wie verwirrend. Die Kurzversion: Der aus Frankfurt stammende Metzger Johann Georg Lahner kommt Ende des 18. Jahrhunderts im Alter von 26 Jahren nach Wien, verliebt sich in eine Baronin, erhält von dieser ein Darlehen zur Gründung einer Fleischerei – und stellt 1805 aus Rind- und Schweinefleisch eine dünne Brühwurst her, die in Wien unter dem Namen „Frankfurter“ Ruhm erlangte, während ein Ableger ohne Schweinefleisch in Frankfurt als „Wiener“ reüssierte.

Welche von insgesamt acht in Österreich gängigen Frankfurter-Marken den höchsten Genuss verspricht, hat die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien nun in Kooperation mit dem Kochmagazin GUSTO und der Universität für Bodenkultur (BOKU) ermittelt.

Dafür wurden folgende Produkte einer sensorischen Prüfung unterzogen:

  • Clever Frankfurter
  • Ein gutes Stück Heimat Bio-Frankfurter
  • FairHOF Cocktail-Würstel – Sorte Frankfurter
  • Ja! Natürlich Bio-Frankfurter
  • Radatz Frankfurter
  • SPAR Natur*pur Bio-Frankfurter
  • Wiesentaler Tierwohl Mini-Würstel Frankfurter
  • Zurück zum Ursprung BIO-Frankfurter

Die vom Institut für Lebensmittelwissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien durchgeführte Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. In einem ersten Schritt unterzogen sensorisch geschulte Prüfer die Produkte einer Quantitativen Deskriptiven Analyse. Zunächst wurden 35 produktspezifische Deskriptoren der Kategorien Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl & Textur sowie Nachgeschmack festgelegt, anhand derer die Frankfurter-Proben beschrieben werden konnten. Anschließend quantifizierten die Prüfer für jedes Produkte die Intensitäten aller Deskriptoren und erstellten für jede untersuchte Marke ein spezifisches sensorisches Produktprofil.

Auf Basis dieser intensiven und systematisierten Auseinandersetzung mit den Frankfurter-Produkten nahmen die Prüfer in einem zweiten Schritt eine Beurteilung der Qualität in den sensorische Wahrnehmungsmodalitäten sowie eine Gesamtbewertung für jede der untersuchten Marken vor.

Die Prüfung fand im Sensoriklabor des Departments für Lebensmittelwissenschaften und -technologie der Universität für Bodenkultur Wien statt.

Testsieg für Radatz Frankfurter

Die Frankfurter des Wiener Familienbetrieb Radatz sicherten sich von allen acht evaluierten Produkten den ersten Platz in der Gesamtwertung. Auch wenn andere Marken in puncto Aussehen und Geruch besser bewertet wurden, so war es vor allem der Geschmack der Radatz Frankfurter, der zu überzeugen wusste. Er wurde als ausgesprochen fleischig wahrgenommen – und wies eine gelungene Kombination salziger, würziger, süßer und pfeffriger Noten auf. Auch beim Nachgeschmack erzielten die Würstchen von Radatz die höchste Punktzahl.

Auf Rang zwei platzierten sich die Frankfurter von Spar Natur*pur. Die Bio-Würstchen präsentierten sich im Test ganz besonders knackig und bissfest; sowohl Geruch als auch Geschmack wurden als besonders fleischig und wurstig gewertet. Von allen Proben hinterließen die Frankfurter von Spar außerdem das am wenigsten fettige Mundgefühl.

Ausgeprägte Rauch-Aromen und würziger als alle anderen: Mit der besten Bewertung des Geruchs belegten die Ja!Natürlich Bio-Frankfurter den dritten Platz in der Gesamtwertung. Und auch geschmacklich fand die Rewe-Eigenmarke Anklang, wobei die würzige Komponente klar im Vordergrund stand.

Auf den weiteren Plätzen folgten Zurück zum Ursprung, Ein gutes Stück Heimat, Clever sowie die Frankfurter von FairHOF und Wiesentaler, wobei die letztgenannte Marke mit „nicht genügend“ gewertet wurde.

Marke Gesamteindruck in Punkten Note Bewertung
Radatz Frankfurter 6,96 1,0 sehr gut
SPAR Natur*pur Bio-Frankfurter 6,23 1,7 gut
Ja! Natürlich Bio-Frankfurter 6,13 1,8 gut
Zurück zum Ursprung BIO-Frankfurter 5,66 2,2 gut
Ein gutes Stück Heimat Bio-Frankfurter 5,13 2,8 befriedigend
Clever Frankfurter 4,9 3,0 befriedigend
FairHOF Cocktail-Würstel - Sorte Frankfurter 3,34 4,5 genügend
Wiesentaler Tierwohl Mini-Würstel Frankfurter 1,99 5,8 nicht genügend