Qualifizierte Berufsgruppen sind für den Wirtschaftsstandort Österreich unerlässlich. Sie sorgen dafür, dass komplexe Dienstleistungen qualitativ hochwertig erbracht werden. Sie sind unerlässlich für ihre Auftraggeber, die sich voll und ganz auf die Kompetenz und Motivation ihrer Dienstleister verlassen.

In den von untersuchten Berufsgruppen gibt es über 45.000 eingetragene Mitglieder, die zu großen Teilen eigenständig als Freelancer tätig sind. Um Verbrauchern und Unternehmenskunden Orientierung bei der Wahl dieser Professionals zu geben, haben wir in einer groß angelegten Studie diese Branchen untersucht. Dabei wurden die folgenden Berufsgruppen eingeschlossen:

1. Wirtschaftstreuhänder (Steuerberater und Wirtschaftsprüfer)
2. Rechtsanwälte
3. Unternehmensberater
4. Architekten und Ingenieure
5. Dolmetscher

Die meisten dieser Berufsgruppen sind auch gesetzlich bzw. standesrechtlich vertreten

• Die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW) vertritt ca. 7.800 Wirtschaftstreuhänder; davon sind 5.800 Steuerberater und 2.000 Wirtschaftsprüfer
• Die Österreichische Rechtsanwaltskammertag (ÖRAK) als Dachorganisation der neun Rechtsanwaltskammern vertritt ca. 6.800 RechtsanwältInnen
• Im Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie waren Ende 2022 23.710 aktive Unternehmensberater gelistet. Dabei ist zu beachten, dass die Berufsgruppe der Unternehmensberater nicht normiert ist.
• Die Bundeskammer der Ziviltechniker.innen (Architekten und Ingenieure) hat ca. 7.200 aktive Mitglieder
• Aktuell gibt es ca. 700 vereidigte Dolmetscher, die auch bei Gericht zugelassen sind. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Dolmetscher-Freelancer

Große Untersuchungsbasis

Aufgrund der Vielzahl der eigenständig arbeitenden Professionals konnten nicht alle Berufszweige vollständig untersucht werden. Ca. 6.700 selbständig arbeitende bzw. in einer Rechtsform organisierter Professionals wurden in die Studie eingeschlossen und in einem mehrstufigen Verfahren untersucht.

Die Untersuchung erfolgte ohne Wissen der untersuchten Professionals, um eine höchstmögliche Neutralität der Untersuchung sicher zu stellen. Die Analyse basierte auf drei Teilbereichen

Kundenzufriedenhiet durch Kundenbewertungen im Internet: Damit werden die Einschätzungen von Kunden abgebildet, die auf diversen Portalen zu finden waren. Professionals mussten mind. 6 Bewertungen und mind. 4 Sterne oder mehr haben, um in die weitere Analyse eingeschlossen zu werden.

Transparenz durch Webseitenanalyse: Um die Transparenz der Professionals zu evaluieren, wurden deren Webseiten untersucht. Dabei stand die Frage im Vordergrund, ob bestimmte Informationen auf der Webseite einfach zu finden sind. Hier wurde nach Berufsgruppen unterschieden. Beispiele von Untersuchungskriterien waren Information „Über uns“ (Kanzlei, Büro, Unternehmen), Beispielprojekte bzw. Referenzen, Vorhandensein eines Impressums, Angabe des gesetzlichen Vertreters.

Responsiveness durch Mailanfragen: Um die Responsiveness der Professionals zu evaluieren, wurden zwei Testanfragen mit berufsgruppen-abgestimmten allgemeinen Anfragen versendet. Hier wurde geprüft, ob überhaupt geantwortet wurde und ob passend zur Anfrage geantwortet wurde.

Die drei Bereiche Kundenzufriedenheit, Transparenz und Responsiveness wurden dann zu einem Urteil verdichtet. Die Responsiveness floss zu 40% in das Gesamturteil ein, die beiden anderen Bereiche zu je 30%.

Nur jeder 20. Professional hatte überzeugende Ergebnisse

Final konnten nur 4,9% der untersuchten Professionals die Anforderungen erfüllen – und die Auszeichnung „Österreichs Leading Professionals“ erhalten. In allen Untersuchungsbereichen gab es zahlreiche Professionals, die die gesetzten Anforderungen nicht erfüllten.