High End Smartphone im Einzeltest: Das Vivo X100 Pro

High End Smartphone im Einzeltest: Das Vivo X100 Pro
@vivo.com

Beim Kauf eines Smartphones scheiden sich zumeist die Geister, vor allem dann, wenn es ein High-End-Gerät sein soll: Die einen schwören auf Apples iPhone, die anderen wiederum setzen auf das vielfältigere Angebot aus dem Android-Lager. Während sich die Anhänger der Firma mit dem Apfel-Logo als ziemlich markentreu erweist, eröffnen sich bei allen anderen eine ganze Reihe von Alternativen. Das X100 Pro von Vivo kann solch eine Alternative sein; wenngleich die Marke Vivo weniger bekannt ist als beispielsweise Samsung, einer der Marktführer von Android-Smartphones, so steht mit dem BBK-Konzern doch einer der weltweit größten Smartphone-Hersteller hinter der Marke. Ob man bei Vivo auch europäischen High-End-Ansprüchen genügen kann, hat die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien in einem umfangreichen Testverfahren untersucht.

Alle Daten und Bewertungen flossen in unterschiedlicher Gewichtung in ein aus mehreren Kategorien bestehendes Test-Modell ein:

  • Fotoqualität (Aufnahme bei Gegenlicht / Aufnahme bei Mischlicht / Portrait-Aufnahme / Aufnahme bei optimaler Beleuchtung / Lowlight-Aufnahme (30Lux)) -> Gewichtung: 25%
  • Leistung (Boot-Zeit / Antutu-Benchmark / 3DMark Wildlife Extreme / 3DMark Wildlife Extreme Stresstest / AI-Benchmark) -> Gewichtung: 20%
  • Display (Pixeldichte / Betrachtungswinkel / Bildwiederholfrequenzen) -> Gewichtung: 20%
  • Akku (Laufzeit (Nonstop Testvideo, Displayhelligkeit maximal, Wlan und Bluetooth aktiv), Ladezeit von 0 auf 100%) -> Gewichtung: 25%
  • Ausstattung (Lieferumfang / Ladegerät-Leistung / Schutzklasse / Sonderfunktionen) -> Gewichtung: 10%

Beim Auspacken des Vivo X100 Pro konnte man feststellen, dass quasi kein Plastik zum Einsatz kommt. Sogar das Smartphone selbst steckt in einer Hülle aus einer Art Seidenpapier, um Display und Gehäuse vor Kratzern zu schützen. Die übrige Verpackung besteht aus Pappe, wobei das Smartphone und die Einzelteile aus dem Lieferumfang jeweils separat verpackt sind.

Das Vivo X100 Pro kommt mit einem 6,78-Zoll-Display in sogenannter 2,5-D-Ausführung, das Displayglas ist also an den beiden langen Kanten abgerundet. Die Rückseite besteht aus Glas, dessen Oberfläche leicht aufgeraut oder satiniert ist. Das fühlt sich nicht nur edel an, die Oberfläche ist so auch gut gegen kleinere Kratzer geschützt und liegt zudem besser in der Hand als eine völlig glatte Oberfläche. Das gilt für die Ausführungen in Hellblau, Weiß und eben Schwarz. Einzige Ausnahme ist die Rückseite der orangefarbenen Version; die ist aus Kunstleder.

Fotoqualität

Insgesamt drei Rückkameras sowie eine Frontkamera sind beim X100 Pro für Schnappschüsse aller Art zuständig. Diese werden zudem von einem Entfernungssensor sowie einer LED unterstützt, die Foto-Aufnahmen im Dunkeln mit Blitzlicht beziehungsweise Filmaufnahmen mit Dauerlicht aufhellt. Die Linsen der Rückkameras entstammen einer Kooperation mit Zeiss, wie das entsprechende Logo unmissverständlich deutlich macht. Dass da mehr als geschicktes Marketing dahintersteckt, zeigte sich spätestens beim ausführlichen Foto-Shooting.

Die drei Hauptkameras haben jeweils eine Auflösung von 50 Megapixeln: Eine ist mit einem Weitwinkel-, eine mit Ultraweitwinkel- und die dritte mit Tele-Objektiv bestückt. Die Weitwinkel- und die Tele-Kamera verfügen darüber hinaus je über einen optischen Bildstabilisator, der sowohl beim Fotografieren als auch beim Filmen für zusätzlich für Bildruhe sorgt.

Um einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Fotoabteilung zu erhalten, stehen diverse Test-Aufnahmen an:

Folgerichtig erhielt das Vivo X100 Pro in der „Fotoqualität“ die Note 1,6 (gut).

Leistung

Für die Leistung ist hauptsächlich mit dem Dimensity 9300 ein Prozessor von MediaTek zuständig. Damit steht das aktuellste Flaggschiff des Herstellers zur Verfügung und wird zudem von satten 16 GB Arbeitsspeicher unterstützt. Installiert ist mit Android 14 das aktuellste Betriebssystem, als Oberfläche fungiert mit Funtouch OS ebenfalls in der Version 14, was sich allerdings optisch und seitens der Bedienung nur geringfügig von der herkömmlichen Android-Oberfläche unterscheidet.

Hard- und Software sollen idealerweise perfekt zusammenspielen. Ob dies beim Vivo der Fall ist, wurde mit vier unterschiedlichen Benchmark-Apps untersucht. Außerdem wurde die Zeit gestoppt, die das Vivo vom Betätigen der Einschalttaste bis zum kompletten Hochfahren des Betriebssystems benötigt. Diese Boot-Zeit liegt im Schnitt von mehreren Messungen knapp über 20 Sekunden. Viele Konkurrenten liegen zwar darunter, allerdings auch nur wenige Sekunden.

Anders liegt der Fall bei den verwendeten Benchmarks: Ganz gleich, ob beim Antutu, 3DMark Wildlife Extreme sowie beim 3DMark Wildlife Extreme Stresstest oder beim AI-Benchmark – sämtliche Ergebnisse liegen deutlich über 90 Prozent aller bis zum Testzeitpunkt getesteten Smartphones. Darunter natürlich auch solche, die fast das doppelte des Vivo kosten. Darunter selbst das iPhone 15 Pro, das sich allerdings im Antutu und den beiden 3DMark Wildlife Extreme Tests deutlich geschlagen geben muss. Der AI-Benchmark wird von iOS nicht unterstützt.

Aus der Verrechnung der unterschiedlichen Benchmark-Ergebnisse ergab sich am Ende in der Kategorie „Leistung“ die Note 1,5 (gut).

Display

Die Auflösung des Displays vom X100 Pro liegt bei 2800 x 1260 Pixeln, was bei einer 6,78-Zoll-Diagonalen zu einer Pixeldichte von beachtlichen 453 ppi reicht. Zum Stromsparen lässt sich im Menü auch die geringere Auflösung von 2400 x 1080 Pixeln einstellen. Die AMOLED-Technik bringt das Display zum Leuchten, was außer für brillante Farben auch für ein sehr dunkles Schwarz sorgt. Ein Resultat dieser Technik ist eine besonders natürliche Farbwiedergabe, gepaart mit hohem Kontrast, und das stabil aus sämtlichen Blickrichtungen.

Dank des hohen Kontrastes und der großen Lichtausbeute, lässt sich das Display selbst bei strahlendem Sonnenschein noch gut ablesen. Die Farbtemperatur lässt sich manuell einstellen, kann sich aber auch automatisch an das Umgebungslicht anpassen. Das gleich gilt für die Bildwiederholfrequenz; hier kann man zwischen den standardmäßigen 60 Hz und der hohen 120-Hz-Darstellung für eine besonders flüssige Wiedergabe umschalten. Da für die hohe Bildfrequenz mehr Energie benötigt wird, bietet das X100 Pro noch einen intelligenten Modus an; hier wird die Bildwiederholfrequenz automatisch an die gerade aktive Anwendung angepasst.

Insgesamt wurde das „Display“ mit der Note 1,5 (gut) bewertet.

Akku

Der Akku des Vivo X100 Pro liegt mit einer Kapazität von 5400 mAh über dem Durchschnitt, das allein macht allerdings noch kein ausdauerndes Smartphone. Das Vivo verfügt darüber hinaus über einen energieeffizienten Prozessor, der gleichwohl mit Leistung protzen kann, wie andernorts aufgezeigt wurde. Für den Akkudauertest wird ein Video in FullHD-Auflösung für drei Stunden in Dauerschleife abgespielt. Das Display leuchtet auf hellster Stufe, WLAN und Bluetooth sind währenddessen eingeschaltet. Nach diesem Prozedere zeigt der Akku noch stattliche 93 Prozent Kapazität an, was unter normalen Bedingungen locker für einen 24-Stunden-Einsatz reichen sollte.

Anschließend wird das X100 Pro natürlich wieder aufgeladen, was unter Einsatz des mitgelieferten Ladenetzteiles in einer guten halben Stunde erledigt ist. Es wurde auch zwischendurch gemessen, mit dem Ergebnis, dass die Kapazität nach 10 Minuten bereits bei knapp 30 Prozent liegt, nach 20 Minuten gar bei 80 Prozent. Für die restlichen 20 Prozent wird dann eine gute Viertelstunde benötigt. Zum Schluss hin nimmt die Ladeleistung also deutlich ab, zugunsten einer längeren Lebensdauer des Akkus. Währenddessen bleiben Smartphone und Ladenetzteil moderat handwarm. Das Vivo lässt sich dank Qi-Kompatibilität zwar auch drahtlos aufladen, die Dauer hängt allerdings stark von der verwendeten Ladefläche ab.

Benotet wurde die Kategorie „Akku“ mit einer 1,3 (sehr gut).

Ausstattung

Anders als Apple, Samsung und viele andere Konkurrenten lässt sich der Lieferumfang beim Vivo X100 Pro durchaus als üppig bezeichnen; neben dem mit 120 Watt besonders leistungsfähigen Ladenetzteil liegt dem Smartphone das obligatorische USB-C-Kabel zum Laden bei sowie ein Silikon-Case zum Schutz der Rückseite. Der Pin zum Öffnen des Schachtes für die beiden SIM-Karten rundet das Zubehör ab. Der Speicher lässt sich nicht mittels einer SD-Speicherkarte aufstocken, das erscheint bei 512 GB internem Speicher allerdings auch kaum notwendig.

Da setzt man bei Vivo lieber auf ein wasserdichtes Gehäuse, welches nach Schutzklasse IP68 zertifiziert ist, sowie auf die Möglichkeit, das Smartphone auf einer geeigneten Fläche auch drahtlos laden zu können und bietet an dieser Stelle schon mehr, als die meisten Konkurrenten.

Die „Ausstattung“ wurde daher mit einer 1,2 (sehr gut) bewertet.

Fazit

Das Vivo X100 Pro kann sich mühelos in der Konkurrenz der High-End-Smartphones behaupten; Fertigungsqualität und Leistungsfähigkeit liegen auf hohem Niveau. Die Fotoabteilung erlaubt Aufnahmen, die der Konkurrenz in nichts nachstehen. Seitens der Stromversorgung und der Ausstattung überflügelt das X100 Pro gar seine schärfsten Gegner. Lediglich bei der Preisgestaltung orientiert man sich beim X100 Pro erfreulicherweise eher an der unteren Grenze.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der einzelnen Testkategorien sowie den Gesamtscore finden Sie hier.