Ob im Home Office oder auf Geschäftsreise: das Firmenhandy ist für viele Arbeitnehmer:innen ein ständiger Begleiter geworden, um jederzeit und überall für geschäftliche Kontakte erreichbar zu sein. Welcher B2B-Mobilfunkanbieter neben günstigen Konditionen, auch mit einem umfangreichen Angebot sowie einer hohen Transparenz bei Tarifbedingungen überzeugen kann, hat die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien erneut in Kooperation mit dem Magazin trend anhand von fünf unterschiedlichen Nutzungsprofilen untersucht.

Die folgenden fünf B2B-Mobilfunkanbieter wurden in die Tests aufgenommen:

• A1
• Drei
• Kabelplus
• Magenta
• MTEL

Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der B2B-Mobilfunkanbieter in den folgenden drei Haupttestkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen:

1. Tarife & Konditionen: Wie hoch sind die Kosten und wie sind Leistungen und Vertragsbedingungen für fünf unterschiedliche Nutzungsprofile definiert? (60% des Gesamtwertes)
2. Angebotsumfang: Wie groß ist das Spektrum an B2B-spezifischen Telco-Produkten? Welche Hardware steht zur Auswahl? Welche Mobilfunk-Tarifmerkmale werden angeboten? (20% des Gesamtwertes)
3. Transparenz & Komfort: Wie transparent und komfortabel sind Tarifbedingungen und Website gestaltet? (20% des Gesamtwertes)

Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf dem online präsentierten Angebot mit Fokus auf Einzelunternehmen, sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Insbesondere in der Analyse von Tarifen & Konditionen wurden dazu exklusiv online dargestellte Angebote für Einzelverträge in die Analysen einbezogen. Alle Preise in diesem Artikel werden als Nettopreise, also exklusive Umsatzsteuer, ausgewiesen.

Hohe Einsparpotenziale durch Tarifvergleich

Zur Durchführung der Tarifanalyse wurden zu Beginn der Untersuchung fünf Nutzungsprofile mit unterschiedlichen Anforderungen an Telefonie, SMS-Nutzung, Datenvolumen sowie Auslandstelefonie festgelegt. Alle Kosten wurden dabei für eine Vertragslaufzeit von 24 Monaten berechnet.

Je nach Nutzungsverhalten zeigten sich mal mehr und mal weniger deutliche Preisunterschiede zwischen den untersuchten B2B-Mobilfunkanbietern. So müsste für einen Vertrag mit 3.000 Inlands-Gesprächsminuten, 20 GB Datenvolumen und 50 SMS innerhalb Österreichs bei MTEL für 2 Jahre insgesamt 237,12 € gezahlt werden. Drei und Kabelplus verlangten für dieselbe Leistung bis zu 35% mehr. Noch teurer waren die Businesstarife von A1 und Magenta. Hier lagen die Kosten für 2 Jahre jeweils bei knapp 640 €.

Anders sah es bei einem Tarif für Wenig-Nutzer:innen aus. Gesucht wurde ein Tarif mit 500 Inlands-Gesprächsminuten, 10 GB Datenvolumen und 100 Gesprächsminuten ins EU-Ausland. Dieses Mal bot Drei den kostengünstigsten Tarif an und verlangte 327,48 € für die gesamte 24-monatige Laufzeit. In diesem Fall war der Abstand zur Konkurrenz geringer. Der teuerste Anbieter im Test verlangte mit 637,74 € 49% mehr für dieselben Anforderungen. Bei Kabelplus konnte kein passender Tarif gewählt werden, da keine Geschäftskunden-Tarife mit Inklusiveinheiten von Österreich ins EU-Ausland angeboten wurden.

Teils große Unterschiede zeigten sich auch bei den Kosten für Leistungen, die über die in den Verträgen inkludierten Flatrates und Volumina hinausgehen. So kostete die Gesprächsminute ins EU-Ausland je nach Provider zwischen 0,06€ und 0,83€. Richtig teuer wurde es bei den Roaming-Gebühren für die USA. A1 verlangte hier stolze 4,99 € pro Minute. Und selbst der günstigste Anbieter (Magenta) verlangte immer noch 1,33€ pro Minute.

Die über alle Nutzungsprofile besten Tarife lieferte MTEL. Drei und Kabelplus errangen die Plätze zwei und drei.

Teils deutliche Unterschiede beim Angebotsumfang

Der Angebotsumfang der untersuchten B2B-Mobilfunkanbieter war grundsätzlich sehr reichhaltig. Seien es reine Datentarife, um ein Gerät ans Internet anzuschließen, oder Kombipakte für Festnetztelefonie, Internet und Mobilfunktarife, um stationär und mobil jederzeit ungestört arbeiten zu können – nahezu jeder der untersuchten Anbieter verfügte über vielfältige Tarifmodelle für verschiedenste Bedürfnisse.

Auch der Umfang der Mobilfunktarife ließ bei den fünf Unternehmen kaum Wünsche offen. Telefonie- und SMS-Flatrates gehörten nahezu immer zum Standard. Und auch die Geschwindigkeit der Datenverbindung erreichte bei fast jedem Anbieter bis zu 300 Mbit/s. Passend dazu wurden bei vier der fünf Mobilfunkanbieter Tarife mit unlimitierten Datenvolumina angeboten. Bei Kabelplus gab es nur Tarife mit bis zu 40 GB Datenvolumen.

Hardware konnte ebenfalls bei vier der fünf Unternehmen im Test erworben werden. Drei Provider verfügten über eine gute Auswahl an topaktuellen und Mittelklasse-Smartphones. A1, Drei und Magenta boten sogar spezielle Outdoor-Telefone an.

Damit Mails von unterwegs nicht auf dem Smartphone-Display gelesen und beantwortet werden müssen, bietet sich ein Tablet-Computer an. Bei A1 und Drei wurden unsere Tester:innen auch diesbezüglich fündig.

Das umfangreichste Angebot lieferte A1 gefolgt von Magenta und Drei.

Übersichtliche Webauftritte, ausbaufähige Transparenz bei den Tarifbedingungen

Die Anbieter im Test überzeugten mit übersichtlichen und klar strukturierten Webauftritten. Allerdings zeigten sich teils große Defizite hinsichtlich der Transparenz der Tarifbedingungen. Zwar wurden die wichtigsten Preise und Konditionen zum Vertragsabschluss immer tabellarisch aufgeführt und auch die monatlichen Kosten waren gut sichtbar dargestellt. Verbesserungsbedarf gab es dagegen bei den Kosten für Gespräche und SMS, die über kostenfreie Inklusivvolumina hinaus gingen. Hier mussten die Tester:innen bei nahezu jedem B2B-Mobilfunkanbieter die detaillierten Leistungsbeschreibungen studieren, die in der Regel nur in Form einer teils sehr umfangreichen und nicht immer übersichtlichen PDF-Datei verlinkt waren.

Magenta belegte in der Kategorie Transparenz & Komfort den ersten Platz. Drei und A1 liegen auf dem zweiten und dritten Platz.

Drei Testsieger der Gesamtstudie

Drei überzeugte mit sehr guten Leistungen im Bereich Angebotsumfang sowie Transparenz & Komfort und errang so den Gesamtsieg. MTEL sicherte sich Platz zwei gefolgt von Magenta auf Platz drei.