Internetanbieter: Test von Tarifen und Service 2015
Internet goes highspeed: Bis zum Jahr 2020 soll nahezu ganz Österreich mit einer Geschwindigkeit von mind. 100MBit/s ausgestattet sein. Doch egal, ob schnell oder langsam – wer einen Internetanschluss benötigt, hat erst einmal die Qual der Wahl unter einer wachsenden Zahl an Providern. Bei welchem Anbieter man die günstigsten Tarife und den besten Service findet, hat die ÖGVS nun in Kooperation mit dem Magazin NEWS genauer untersucht.
Die folgenden sechs Anbieter wurden in die Tests eingeschlossen:
- A1
- Drei
- T-Mobile
- Tele2
- Telematica
- UPC
In die Tests wurden somit nur Unternehmen aufgenommen, die Internet per DSL (A1, UPC, tele2, Telematica), Kabel (UPC) oder LTE (Drei, T-Mobile) anbieten. Anbieter von Funk- und Satelliteninternet wurden aufgrund der geringen Netzabdeckung (Funk) bzw. der zusätzlich nötigen technischen Anschaffungen (Satellit) nicht berücksichtigt.
Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Internetanbieter in den folgenden vier Haupttestkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen:
- Tarife: Wie hoch sind die einmaligen und monatlichen Kosten der untersuchten Tarife? Wie sind Tarifleistungen und Vertragsbedingungen? (60% des Gesamtwertes)
- Angebotsbreite: Wie groß ist die Auswahl an Internettarifen und Zusatzpaketen? (10% des Gesamtwertes)
- Transparenz & Komfort: Sind die wichtigsten Kosten und Bedingungen klar ersichtlich? Wie komfortabel ist die Website? (10% des Gesamtwertes)
- Kundendienst: Wurden die Testkunden freundlich und zuvorkommend behandelt und umfassend und kompetent beraten? (20% des Gesamtwertes)
Die Leistungen in den Kategorien Tarife, Angebotsbreite und Transparenz & Komfort wurden durch Experten analysiert. Der Kundendienst wurde durch qualifizierte und verdeckte Tester bewertet. Dabei wurde jeder Anbieter fünf Mal per E-Mail und fünf Mal telefonisch getestet.
Große Unterschiede in den Tarifkosten bei höheren Bandbreiten
Zur Analyse der Tarife wurde der jeweils günstigste Internettarif jedes Anbieters mit einer maximalen Bandbreite von 8.000, 16.000, 30.000, 50.000 bzw. 100.000 kBit/s ausgewählt. Die so gewonnenen fünf Tarife wurden hinsichtlich der einmaligen und monatlichen Kosten, der enthaltenen Leistungen sowie der Vertragsbedingungen bewertet. Unterschiede zeigten sich dabei v.a. in den Kosten der Angebote. So können mit der Wahl des richtigen Anbieters besonders bei den schnellen Tarifen bis zu 40% eingespart werden. Ein Beispiel: Ein Internettarif mit bis zu 50.000 kBit/s kostet beim teuersten Anbieter in dieser Kategorie (Telematica) effektiv 50 € pro Monat, der günstigste Anbieter (UPC) hingegen verlangt nur 30,15 €. Genügt ein langsamerer Tarif mit beispielsweise 16.000 kBit/s, sind die Preisunterschiede nicht ganz so groß. Konkret zahlt man beim günstigsten Anbieter in diesem Segment (T-Mobile) effektiv 21,66 € pro Monat, beim teuersten (Tele2) 27,19 €. Die im Mittel besten Tarife im Test bot UPC, die v.a. bei Geschwindigkeiten ab 30.000 kBit/s stets die günstigsten Preise boten, gefolgt von Tele2 und A1.
Jedoch ist zu beachten, dass die angegebene maximale Bandbreite oft keiner Garantie unterliegt. Nur drei Anbieter (Tele2, Telematica und UPC) gewährten im Test auf Anfrage eine je nach Versorgungsgebiet individuelle Bandbreitengarantie, d.h. die Möglichkeit, vom Vertrag zurückzutreten, wenn in den ersten Tagen nach Aktivierung des Anschlusses eine bestimmte Mindestbandbreite nicht erreicht wird.
In der Kategorie Angebotsbreite wurde erfasst, unter wie vielen verschiedenen Tarifen man als Kunde bei einem Anbieter wählen kann und welche Zusatzpakete darüber hinaus zum Tarif angeboten werden. So bieten einige Provider als Ergänzung z.B. ein Sicherheitspaket mit Virenschutz und Firewall oder eine Kindersicherung an. Auch die Kombination mit einem Festnetz-Telefonanschluss oder einem TV-Paket ist oft möglich. Mit Tarifen bis zu einer Bandbreite von 250.000 kBit/s und einer Vielzahl an möglichen zubuchbaren Leistungen sicherte sich UPC den ersten Platz in der Kategorie Angebotsbreite.
Transparentere Darstellung von Zusatzkosten wünschenswert
Das dritte Kriterium im Test waren Transparenz und Komfort des Internetauftritts. Während auf vielen Websites nützliche Zusatzdienstleistungen wie z.B. ein moderiertes Nutzerforum, ein Verfügbarkeitscheck oder ein Speedtest zur Verfügung standen, fanden sich des Öfteren Defizite im Bereich der Transparenz: Einmalige Kosten wie z.B. Servicepauschalen und Aktivierungsentgelte waren zum Teil nur in Fußnoten oder gar erst am Ende des Bestellvorgangs ersichtlich. Zudem fanden sich umfassende Preis-/Leistungsverzeichnisse, in denen z.B. auch die für Gespräche ins In- und Ausland anfallenden Gebühren der meist inkludierten Telefonanschlüsse vermerkt sind, bei einigen Anbietern nur sehr versteckt. Den übersichtlichsten und kundenfreundlichsten Internetauftritt unter den getesteten Unternehmen bot T-Mobile.
Telefonischer Kundendienst agiert auf hohem Niveau
Schließlich wurden noch Erreichbarkeit und Kompetenz des Kundendienstes untersucht. Dazu wurden telefonisch als auch per E-Mail Fragen zu Tarifauswahl, technischen Belangen oder rechtlichen Aspekten gestellt, wie z.B. der gemeinsamen Nutzung eines Internetanschlusses mit dem Nachbarn. Die Mitarbeiter der Telefon-Hotlines waren hierbei in über 90% der Test-Calls nicht nur freundlich und bemüht, sondern beantworteten auch 93% der Anfragen korrekt.
Der Email-Support entpuppte sich allerdings oft als nur bedingt hilfreich: Knapp 10 % der Emails blieben unbeantwortet – und von den Antworten stellten sich wiederum 16% als falsch oder unbrauchbar heraus. Zudem fielen die Antworten in der Hälfte der Fälle sehr knapp aus und enthielten oft nur Standard-Textbausteine, die zwar ausführlich die Vorzüge des jeweiligen Unternehmens schilderten, aber nicht individuell auf das Problem und dessen Lösung eingingen. Doch nicht alle getesteten Unternehmen zeigten Schwächen: Vor allem der Kundendienst von T-Mobile wusste zu gefallen und sicherte sich den ersten Platz in dieser Testkategorie – gefolgt von A1 und Tele2.
UPC Testsieger der Gesamtstudie, gefolgt von A1 und Tele2
UPC erfüllte die gesetzten Kriterien insgesamt am besten und wurde Testsieger, gefolgt von A1 und Tele2. UPC als Testsieger überzeugte dabei v.a. mit den besten Tarifen sowie der größten Angebotsvielfalt. A1 zeigte ebenfalls günstige Tarife mit umfassenden Leistungen sowie einen guten Kundendienst. Tele2 punktete mit dem freundlichsten und kompetentesten Hotline-Mitarbeitern und einem günstigen, unlimitierten Einsteigertarif um 8.000 kBit/s.
Die ausführlichen Ergebnisse des Tests sind gegen eine Schutzgebühr von 1.490 EUR zzgl. USt. bei der ÖGVS (info@qualitaetstest.at) erhältlich.
Ergebnisse einzelne Teilkategorien
Die Ergebnisse der einzelnen Testkategorien des Tests finden Sie hier. Es werden jeweils die Top-3 Anbieter in der jeweiligen Testkategorie aufgezeigt.
Tarife
Angebotsbreite
Anbieter | Zielerreichung | Info | |
---|---|---|---|
1 | UPC | 94% | 1,4 | sehr gut |
2 | A1 | 90% | 1,6 | gut |
3 | Telematica | 84% | 2,1 | gut |
Transparenz & Komfort
Kundendienst gesamt
Kundendienst Telefon
Anbieter | Zielerreichung | Info | |
---|---|---|---|
1 | Tele2 | 96% | 1,3 | sehr gut |
2 | A1 | 94% | 1,4 | sehr gut |
3 | Telematica | 93% | 1,4 | sehr gut |
Kundendienst Email
Anbieter | Zielerreichung | Info | |
---|---|---|---|
1 | T-Mobile | 85% | 2,0 | gut |
2 | Telematica | 77% | 2,6 | befriedigend |
3 | A1 | 75% | 2,7 | befriedigend |